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Sujet 1: Représentation et constitution discursive de la mort
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WORKSHOP 1: Todesdefinitionen beim Embryo. Was uns der Embryotod im Kontext von Hirntod und Zelltod über den Tod – und das Leben – verrät.
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Lic. Phil Shahanah Schmid
Doktorandin an der London School of Economics
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Inhalt Im August 2005 hat die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW eine kurze Stellungnahme zur Frage veröffentlicht, wie beim Embryo der Tod festgestellt werden kann. In meiner Präsentation gehe ich zwei Fragen nach: a) Inwiefern wird das Konzept eines „Embryotodes“ überhaupt erst möglich durch die Bedeutungsverschiebungen und –öffnungen des Todes, die im 20. Jahrhundert mit der Erfindung von Hirn- und Zelltod einhergingen? Und b) ist der „Embryotod“ lediglich ein Ausläufer dieser Bedeutungsveränderungen, ein Effekt des 20. Jahrhunderts also, oder werden mit dem „Embryotod“ neue Fragen aufgeworfen – ist der „Embryotod“ vielleicht gar ein Indiz für einen neuen Tod des 21. Jahrhunderts? Zunächst werde ich diesen „Embryotod“ historisch einbetten und in seinem sozialen Kontext lokalisieren. Ich werde sodann die Bedeutungsveränderungen des Todes im Zusammenhang mit der Erfindung des Hirntodes, wie vor allem von Margaret Lock eindringlich beschrieben, und des Zelltodes, wie ihn Hannah Landecker analysiert hat, in Bezug setzen zur Stellungnahme der SAMW. Gemeinsam mit den Teilnehmenden am Workshop werden wir schliesslich diskutieren, inwiefern der Embryotod der SAMW Bedeutungsveränderungen des Todes impliziert, die über diejenigen des Hirn- und des Zelltods hinausgehen.Die Stellungnahme der SAMW kann » hier bezogen werden. Es ist aber nicht notwendig, dieses Dokument vor dem Workshop bereits gelesen zu haben. |
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WORKSHOP 2: Das Lebensende als Projekt -
Zur diskursiven (Neu-)Ordnung von Sterben und Tod in der Moderne
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» Prof. Dr. Werner Schneider
Professor für Soziologie/Sozialkunde an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg
Inhalt
Der Tod ist insofern immer und überall ein Problem der Lebenden, als ein Wissen um das eigene Lebensende dem Menschen als 'anthropologische Konstante' in jeder Kultur und in jeder historischen Epoche zueigen ist. Der soziologische Blick hingegen betrachtet, wie von Kultur und Gesellschaft je nach historischer Situation dieses Wissen formiert und damit die jeweilige Wirklichkeit von Sterben und Tod sowie der Umgang mit Sterbenden und Toten bestimmt wird. Aus einer wissenssoziologisch-diskursanalytischen Perspektive soll in dem Workshop entlang aktueller Kontroversen zu Krankheit, Leiden, Sterben und Tod (z.B. zu Hirntod und Organtransplantation, Patientenverfügung, Sterbebegleitung/Sterbehilfe) der aktuelle Wandel der diskursiven Ordnung des Lebensendes in der Moderne diskutiert werden.
Literatur zum Einstieg: Schneider, Werner (2005): Der 'gesicherte' Tod - Zur diskursiven Ordnung des Lebensendes in der Moderne. In: Knoblauch, Hubert & Zingerle, Arnold (Hrsg.): Thanatosoziologie: Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens. Berlin: Duncker & Humblot, S.55-79
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WORKSHOP 3: Die mediale Repräsentation des Todes
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Inhalt Das Thema des Workshops ist die mediale Präsentation von toten Körpern in aktuellen amerikanischen TV Serien. Seit 2000 werden Serien produziert, die die Toten nicht nur als Ausgangspunkt für Ermittlungen betrachten, sondern auch Themen wie Bestattungen oder Darstellungen von Untoten aufgreifen. Das Besondere an diesen Serien ist die explizite Fokussierung auf den Tod, tote Körper und das Sterben. Die Toten stehen im Mittelpunkt, Sterbeszenen, Bestattungen, körperliche Zeugenaussagen und thanatologische Massnahmen bestimmen die Szenerie. Diese neuartigen Serien sind u. a. Six Feet Under, Crime Scene Investigation (CSI Las Vegas und Spin offs), Tru Calling, Medical Detectives, Crossing Jordan, Dead Like me, Dexter oder Autopsy.
In dem Workshop soll nach dem einleitenden Vortrag zu meinem Dissertationsprojekt eine Kurzvorstellung des Filmmaterials vorgenommen werden, um einen Überblick über die unterschiedlichen Gattungsmerkmale zu gewährleisten. Die Konzentration erfolgt dabei auf die bereits genannten Serien. Nach der Vorstellung der Serien wird eine gemeinsame Analyse typischer Bilder von Totendarstellungen erfolgen. Im Anschluss sollten diese analysierten Bildertypiken gemeinsam diskutiert und ausgewertet werden.
Die leitende Fragestellung für den Workshop ist, wie sich die neue mediale Sichtbarkeit des Todes präsentiert.
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WORKSHOP 4: Volonté et refus de mourir: La parole spectaculaire et son freinage social et politique
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Mag. Anna Durnovà, Doctorante, Universität Wien
Florence Ollivier, DEA Doctorante, EHESS Paris, CSU
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Résumé
Cachée derrière le mur de l'hôpital, la mort de l'individu devient l'objet d'une professionnalisation. Un travail sur l'émotion du patient est soumis d'une part au regard des soignants, du médecin, et du bénévole en unité de soins palliatifs, et d'autre part, l'émotion est relayée vers le téléspectateur ou l'acteur politique. Ainsi, la parole réservée autrefois à la sphère intime de la famille devient "spectaculaire", délivrée à un auditoire de médecins, d'infirmières, et parfois elle est l'objet d'un débat civil et judiciaire donnant lieu alors à un affrontement entre acteurs politiques. La montée en puissance de la considération de la mort dans la sphère publique s'inscrit dans la lignée des analyses développées par les politistes. Nous reprendrons à notre compte, pour une part, l'idée que l'autorité se diffuse dans la société et dépasse les dispositifs traditionnels de régulations politiques. La 'gouvernance' est influencée par des activités considérées autrefois comme apolitiques mais qui acquièrent de plus en plus un caractère de "toile de fond du politique2 (qu'il s'agisse des médias, des associations privées ou des acteurs économiques).
Nous serons intéressés par la construction politique d'une parole sur la mort en "parole spectaculaire", et par son freinage social entrepris notamment par les soignants des soins palliatifs.
Nos deux interventions seront articulées et se baseront essentiellement sur un corpus écrit : la première (Anna Durnova) s'appuie sur les comptes-rendus des débats parlementaires des articles de journaux français pour mettre en exergue les dimensions politiques et sociales de la valorisation de la demande de mort en "parole spectaculaire" telle qu'elle se manifeste dans le débat français lors de l'élaboration de la loi sur le droit des malades et de la fin de vie (2003 - 2005), la seconde (Florence Ollivier) porte sur l'analyse d'un corpus de 80 articles d'éthiques et de soins palliatifs, parus entre 1981 et 2006, produisant un discours légitime sur le freinage social de la demande de mort en fin de vie.
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Plenumsreferat: Der Tod - Einige philosophische und aesthetische Bemerkungen
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Prof. Dr. Elisabeth Bronfen Universität Zürich
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Inhalt Der Tod ist sowohl ein einsames, hoechst individuelles Ereignis und zugleich eine oeffentliche Angelegenheit. In meinem Vortrag wird sowohl die historische Periodisierung (Aries) des Todes, sowie dessen Vorstellung als rite-de-passage (van Gennep, Freud) diskutiert. Gleichzeitig geht es um die Geste der Ästhetisierung, die vornehmlich in Literatur und Film unternommen wird. Dieser zufolge ergibt sich ein brisanter Widerspruch. Der Tod ist sowohl, als kulturelles Phaenomen, extrem zeichenhaaft und zugleich jenes Reale (Lacan), das ausserhalb aller Zeichen liegt. In den Todesbildern des WTC, die uns bis heute verfolgen, laesst sich dies auf den Punkt bringen.
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